Wintercamping: Wichtige Tipps und Tricks für Reisen mit dem Wohnmobil

Wintercamping kann eine unvergessliche Erfahrung sein – Sie können Wintersport machen und die Schönheit der Natur in der kalten Jahreszeit bewundern. Viele Camper genießen die Ruhe außerhalb der Hauptsaison. Damit das Erlebnis komfortabel und sicher wird, sollten Sie einige Punkte beachten.

Was ist beim Wintercamping zu beachten? – die wichtigsten Vorbereitungen

Wenn Sie einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil kaufen möchten, sollten Sie sicherstellen, dass das Fahrzeug innerhalb der zulässigen Gewichtsgrenze bleibt. Diese ergibt sich aus dem Leergewicht und der Nutzlast und wird immer vom Hersteller festgelegt. Bei LMC beträgt das zulässige Gesamtgewicht für Wohnwagen max. 2,2 Tonnen – das zulässige Gesamtgewicht für Wohnmobile liegt je nach Chassiswahl bei 3,5 oder 4 Tonnen (Maxichassis). Dies ist wichtig, um die Sicherheit auf der Straße zu gewährleisten und um Probleme mit der Zulassung und dem Versicherungsschutz zu vermeiden.

Vor dem Wintercamping sollten Sie sich um folgende drei Punkte kümmern:

  1. Ist Ihr Wohnmobil für Campen im Winter geeignet?
  2. Wintertaugliche Ausrüstung zusammenstellen
  3. Geeigneten Stellplatz suchen und frühestmöglich buchen

Eine der wichtigsten Voraussetzungen beim Wintercamping: Wohnmobil oder Wohnwagen sollten gut isoliert sein, wenn sie zum Wintercamping genutzt werden sollen. Dazu gehören neben einer Isolierverglasung auch eine Heizung sowie beheizbare Frisch- und Abwassertanks. Gut geeignet sind auch Wohnmobile und Wohnwagen mit Doppelboden, der eine zusätzliche Isolation bietet. Wer im Winter campen will, sollte daran denken, Winterreifen aufzuziehen – überprüfen Sie vor dem Campingtrip unbedingt die Profiltiefe. Bei Winterreifen sollte sie mindestens vier bis fünf Millimeter betragen, um auch auf verschneiten Straßen sicher fahren zu können. Beachten Sie auch, dass sich die Vorgaben in anderen Ländern unterscheiden können. In Österreich ist zum Beispiel eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern Pflicht.

 

Die richtige Ausrüstung für Camping im Winter

Prüfen Sie vor der Reise, ob Ihre Campingausrüstung für die kalte Jahreszeit geeignet ist:

  1. Schneeketten: Neben Winterreifen sind Schneeketten beim Wintercamping essenziell – in einigen Gebieten ist es vorgeschrieben, Schneeketten mitzuführen und bei Bedarf aufzuziehen. Wann sie zum Einsatz kommen sollten, erkennen Sie an entsprechenden Schildern. Doch auch, wenn es nicht verpflichtend ist, sollten Sie beim Wintercamping Schneeketten dabeihaben, denn gerade bei steilen und vereisten Straßen in Kombination mit schwer beladenen Fahrzeugen ist ihr Einsatz oft notwendig.
    Beachten Sie: Mit aufgezogenen Schneeketten dürfen Sie maximal 50 km/h fahren.
     
  2. Gas: Achten Sie darauf, das richtige Gas für das Wintercamping zu nutzen, das auch bei Minustemperaturen gasförmig bleibt – gut geeignet ist Propangas. Bedenken Sie auch, dass Sie in einigen Ländern Adapter benötigen, um die Gasflasche anzuschließen. Bezüglich der Gasvorräte ist es wichtig, dass Sie diese den winterlichen Gegebenheiten anpassen: Im Winter verbrauchen Sie durch das Heizen mehr Gas als im Sommer.
     
  3. Strom: Ein frostsicheres Stromkabel ist beim Wintercamping essenziell.
     
  4. Vorzelt: Nutzen Sie ein Vorzelt – es ist nicht nur ein praktischer Aufbewahrungsort für Schuhe, Skisachen und Co., sondern kann zusätzlich isolierend wirken.
     
  5. Bettdecken und Teppiche: Nutzen Sie Winterbettdecken oder isolierte Schlafsäcke, wenn Sie im Winter campen. Auch Isomatten als Unterlagen halten warm. Zusätzlich können Sie Teppiche im Wohnwagen oder Wohnmobil auslegen, um kalten Böden entgegenzuwirken. Für Extra-Komfort (aber mehr Stromverbrauch) sorgt eine Heizdecke.
     
  6. Thermomatten: Gegen Kältebrücken an Fenstern und Türen helfen Thermomatten. So bleibt die Kälte draußen und im Wohnmobil ist es auch nachts angenehm warm. Ein Vorhang zwischen Wohnbereich und Fahrerhaus kann zusätzlich gegen Kälte helfen.
     
  7. Frostschutzmittel: für Toilette und Grauwassertank. Achtung: Nicht in den Frischwassertank geben!
     
  8. Utensilien, um Schnee wegzuschaffen: Eine Leiter ist praktisch, um gegebenenfalls Schnee und Eis vom Dach des Fahrzeugs räumen zu können. So vermeiden Sie, dass zu viel Gewicht auf dem Dach des Wohnwagens lastet und verhindern, dass Schnee und Eis während der Fahrt herunterfallen. Außerdem sollten Be- und Entlüftungen immer frei von Schnee sein. Ein Besen eignet sich gut, um den Schnee hinunterzuschieben.
     
  9. Stützplatten: Damit das Fahrzeug beim Wintercamping nicht im Schnee oder Matsch einsinkt, sollten Sie Stützplatten unterlegen.
     
  10. Spaten: Hat das Wohnmobil sich festgefahren, ist ein Klappspaten nützlich.
     
  11. Eiskratzer: sollte beim Wintercamping unbedingt zur Hand sein, um vereiste Scheiben freizukratzen. Auch Enteisungsspray können Sie für solche Fälle einpacken.
     
  12. Kleidung: Beim Campen im Winter ist die richtige Kleidung ein Muss. Dazu gehören neben warmen Pullovern, Jacken und Mützen auch dicke Handschuhe, die Sie beim Schneeschippen tragen können. Wärmflaschen helfen dabei, sich nach Winterwanderungen oder in kalten Nächten aufzuwärmen.

Der beste Stellplatz beim Wintercamping – darauf sollten Sie achten

Recherchieren Sie im Voraus, auf welchen Stellplätzen Wintercamping möglich ist und buchen frühzeitig. Wenn gewünscht, halten Sie dabei nach Plätzen Ausschau, die beheizte Sanitäranlagen bieten. Stellplätze direkt an Skipisten verfügen häufig über Skikeller, die genutzt werden können, um Utensilien unterzustellen. Ebenfalls wichtig: Welche Angebote für Wintersport und andere Freizeitaktivitäten gibt es in der Umgebung? Gibt es Möglichkeiten, Gasflaschen, Lebensmittel und Zubehör zu kaufen?
Erkundigen Sie sich außerdem, wie der Boden des Stellplatzes beschaffen ist. So können Sie im Voraus einschätzen, ob dort Stützplatten und Spaten zum Einsatz kommen müssen. Diese sollten Sie aber in jedem Fall dabeihaben. In einigen Gebieten besteht im Winter Lawinengefahr – auch das sollten Sie bei der Wahl Ihres Stellplatzes ebenfalls bedenken.

5 Weitere Tipps für das Wintercamping

1. Täglich lüften, damit sich keine Feuchtigkeit im Inneren des Wohnmobils sammelt, die zu Schimmel führen kann.

2. Öffnen Sie hin und wieder auch Fächer und Schränke, um dort für Belüftung zu sorgen.

3. Skizubehör im Vorzelt lagern, um Feuchtigkeit im Innenraum des Wohnwagens zu vermeiden.

4. Beachten Sie, dass sich Akkus und Batterien bei Kälte schneller entladen. Schützen Sie Geräte vor Kälte, um eine schnelle Entladung zu vermeiden.

5. Wichtig: Denken Sie nach Ihrem Winterurlaub daran, dass Sie Wohnwagen und Wohnmobil winterfest machen, wenn der nächste Ausflug erstmal auf sich warten lässt.

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